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Mondphasen

Als Mondphasen bezeichnet man die wechselnden Lichtgestalten des Mondes durch die perspektivische Lageänderung seiner Tag-Nacht-Grenze relativ zur Erde während seines Erdumlaufes.

  • Man unterscheidet landläufig Vollmondabnehmender MondNeumond und zunehmender Mond.
  • Neumond, Vollmond und die beiden Halbmonde bezeichnet man als Hauptphasen.
  • Im scheinbaren Widerspruch zur allgemeineren Bezeichnung Halbmond – das ist die Halbphase (Dichotomie) – beziehen sich Astronomenauf den vollen Zyklus des Mondes und nennen die zunehmende Halbphase erstes Viertel, die abnehmende entsprechend letztes Viertel.
  • Die ganz schmalen Mondsicheln bezeichnet man als Neulicht und Altlicht

Ein Umlauf des Mondes um die Erde, bei dem der Mond wieder die gleiche Stellung zur Sonne einnimmt, dauert durchschnittlich etwa 29,53 Tage (29 Tage, 12 Stunden und 43 Minuten) und wird synodischer Monat genannt. Er beträgt damit knapp einen Monat. Tatsächlich sind sowohl der Begriff als auch die Länge eines Monats von der synodischen Umlaufzeit des Mondes abgeleitet.
Die tatsächliche Länge einer einzelnen Periode – einer 
Lunation – ist verhältnismäßig großen Schwankungen unterworfen (zum genauen Mittelwert siehe: siderische Periode).

Je nach Stellung des Mondes, der Erde und der Sonne zueinander sind von der Erde aus verschiedene Phasenwinkel des Erdtrabanten durch die Sonne zu beobachten. Diese verursachen die wechselnden Gestalten des Mondes am Himmel.

Das Erde-Mond-System von Norden gesehen ...
Mond Grafik1.jpg Der Mond wird bei seiner Wanderung um die Erde von der Sonne beschienen. Da er nicht von selbst scheint, ist somit stets nur eine Hälfte von ihm beleuchtet. Je nachdem, wie Mond und Sonne gerade zueinander stehen, sehen wir unterschiedlich viel von dieser beleuchteten Hälfte. Die Stellungen des Mondes nennt man:
  1. Neumond,
  2. erstes Viertel,
  3. zunehmender Halbmond (astronomisch: erstes Viertel),
  4. zweites Viertel,
  5. Vollmond,
  6. drittes Viertel,
  7. abnehmender Halbmond (astronomisch: letztes Viertel),
  8. letztes Viertel.

Wie wir auf der Erde den Mond dabei wahrnehmen, wird aus der unteren Grafik deutlich.

... und der Mond aus Sicht des Nordens der Erde
Mond Phasen.jpg Die in der Astronomie übliche Zählung beginnt zu Neumond (1).
Legende
Mond legende.jpg
 
 

A: Erde
B: Erdmond
C: Umlaufrichtung des Mondes
D: Mondbahn um die Erde
E: Sonnenstrahlen

Die Größenverhältnisse der Objekte auf den Grafiken und deren Abstände zueinander entsprechen nicht den natürlichen Größenverhältnissen.

Sichtbarkeit 

Tabelle der Hauptphasen
(Haupttabelle: 
Mondphasen, bis 2020)
Mondphase Datum Uhrzeit
(MEZ)
Vollmond 7. Februar 2012 22:53:59
Letztes Viertel 14. Februar 2012 18:04:00
Neumond 21. Februar 2012 23:34:50
Erstes Viertel 1. März 2012 02:21:42
Vollmond 8. März 2012 10:39:36
Letztes Viertel 15. März 2012 02:25:14
Neumond 22. März 2012 15:37:16
Erstes Viertel 30. März 2012 20:40:57
Vollmond 6. April 2012 20:18:43
Letztes Viertel 13. April 2012 11:49:43
Neumond 21. April 2012 08:18:34
Erstes Viertel 29. April 2012 10:57:42
Vollmond 6. Mai 2012 04:35:11
Letztes Viertel 12. Mai 2012 22:46:48
Neumond 21. Mai 2012 00:47:12
Erstes Viertel 28. Mai 2012 21:16:07
Vollmond 4. Juni 2012 12:11:38
Letztes Viertel 11. Juni 2012 11:41:26
Neumond 19. Juni 2012 16:02:12
Erstes Viertel 27. Juni 2012 04:30:32

Der Mond ist eine passive Lichtquelle, das heißt, er reflektiert nur das Licht der aktiven Lichtquelle Sonne.

  • Die Mondoberfläche muss von der Sonne beschienen sein.
  • Nicht beschienene Teile der Oberfläche sind keine passiven Lichtquellen und können deshalb nicht gesehen werden, obwohl sich nichts zwischen ihnen und dem Beobachter befindet. Tatsächlich aber können sie auch von der beleuchteten Seite der Erde angestrahlt werden (Erdschein). Daher kann auch der dunkle Teil der Mondscheibe unter günstigen Bedingungen am Anfang des ersten oder am Ende des letzten Viertels gesehen werden. Als weiterer Effekt wird die erdzugewandte Seite des Mondes durch das an der Atmosphäre der Erdegebrochene Licht angestrahlt, das an den in Bezug auf die Linie Sonne–Erde–Mond seitlichen Regionen der Erde die Farbe des Sonnenauf-bzw. -untergangs bewirkt.

Daher ist der Vollmond auch bei Mondfinsternissen sichtbar und dann kupferfarbig.

Die Zeiten für den Mondaufgang und Monduntergang variieren mit den Phasen. Details sind wegen der Neigung der Mondbahnebene gegenüber der Erdbahnebene sowie der Neigung der Erdachse kompliziert. Außerdem sind die Abweichungen zwischen der tatsächlichen Sonnenzeit und der Zeitzone, in der sich der Beobachter befindet, zu beachten, insbesondere während der Gültigkeit der Sommerzeit:

  • Bei Neumond geht der Mond in etwa zusammen mit der Sonne am Morgen auf und am Abend unter.
  • Im ersten Viertel geht der Mond gegen Mittag auf und gegen Mitternacht unter.
  • Bei Vollmond geht er in der Abenddämmerung auf und in der Morgendämmerung unter und ist die ganze Nacht sichtbar.
  • Im letzten Viertel geht er gegen Mitternacht auf und gegen Mittag unter.

Historisches 

Die Mondphasen wurden früher auch Wadel genannt.

Esoterik 

In zahlreichen Büchern wird ein Zusammenhang zwischen Mondphasen und verschiedenen Lebenssituationen hergestellt. So soll der Stand des Mondes unter anderem Einfluss auf Schlaf, Unfallhäufigkeit, Komplikationen bei Operationen und Geburten oder auf das Haarwachstumhaben. Für keine derartige Behauptung konnten Studien Belege finden, sie gelten daher als wissenschaftlich widerlegt.

Insbesondere die angebliche Mondphase von 28 Tagen beeinflusst seit über hundert Jahren im deutschsprachigen Raum die Vorstellung von „Biorhythmen“, die sich auf alle Lebensbereiche auswirken sollen.